Die Baselstrasse in Luzern, auch bekannt als Rue de Blamage, liebenswerter Schmelztiegel. Abseits vom Postkartenluzern. Rund 20’000 Autos pro Tag fahren die die enge Strassenschlucht. Nun soll sie 2026 komplett saniert werden. Die Wohnhäuser werden heute mit fossilen Energieträger beheizt. Nun besteht die Möglichkeit, mit der der Gesamtsanierung die Vorbereitungen zu treffen, damit künftig nachhaltige Energieträger eingesetzt werden können, um die Liegenschaften in der Baselstrasse gemäss der Energiestrategie fit zu machen.

Während rund 2 Jahren werden neben dem Strassenraum auch alle Leitungen unter der Strasse erneuert. Nach Abschluss der Arbeiten ist davon auszugehen, dass die nächsten 50 Jahre keine grösseren Massnahmen an der Baselstrasse umgesetzt werden.

Die Gebäude an der Baselstrasse hatten aufgrund des Alters und der Erschliessung kaum eine andere Möglichkeit als mit fossilen Brennstoffen Energie zu gewinnen. Sofern keine Fernwärmeerschliessung erfolgt, bleibt primär fossile Energie als Möglichkeit. Holz ist im städtischen Kontext aufgrund des Feinstaubes und der Anlieferung problematisch, Luft-Wasserwärmepumpen sind aufgrund der Schallthematik ebenfalls nicht einfach zu installieren. Biogas sollte energiepolitisch für industrielle Prozesse hoher Temperaturen vorbehalten bleiben.

Die Sanierung der Baselstrasse ist eine einmalige Gelegenheit, die Gebäude an der Baselstrasse an eine Fernwärme anzuschliessen. Hierzu wurde durch die Stadt Luzern 2017 bereits eine Studie zur Potenzialabschätzung in Auftrag gegeben. Darin zeigte sich, dass die Energiedichte an der Baselstrasse so hoch ist, dass eine Erschliessung über Fernwärme sehr attraktiv ist. Der Ball wurde durch die ewl Luzern 2017 nicht weiterverfolgt. Durch die Verschiebung des Strassenbauprojektes ergibt sich aber nochmals die einmalige Chance, ein Fernwärmeprojekt umzusetzen. Aktuell sind im Strassenbauprojekt Fernwärmeleitungen in den Plänen vorgesehen, jedoch im Kostenvoranschlag nicht berücksichtigt. Damit ist die Umsetzung und der Zeithorizont für eine Fernwärme weiter ungewiss, obwohl das Bauprojekt dieses Jahr in die Vernehmlassung gehen soll.

Der Stadtrat soll in Zusammenarbeit mit der ewl prüfen, ob nicht gleichzeitig die Erschliessung der Häuser zusammen mit dem Strassenbauprojekt angegangen werden soll und muss Damit können nicht nur  mit geringem Aufwand spätere Bauarbeiten auf den Trottoirs der Baselstrasse vermieden werden, vor allem aber die Umsetzung der Klima- und Energiestrategie vorangetrieben werden. 

Gemäss der Website «klimafreundlichheizen.ch» soll die Baselstrasse mit See-Energie erschlossen werden. Ein Anschluss an die Fernwärme vom See wird wohl unnötig lange dauern und die Fernwärmeleitungen in der Baselstrasse würden wohl über Jahre ungenutzt im Boden bleiben. 

Da das St.Karli-Schulhaus an die Fernwärme der Renergia Zentralschweiz AG angeschlossen wird und die St.Karlibrücke über einen sehr grossen Hohlraum für Fernwärmeleitungen verfügt, müssen auch andere Strategien umgehend geprüft werden. Dies kann Fernwärme der Regeneria oder Nutzung von Reusswasser sein. Der Stadtrat soll auch hier prüfen, ob die Baselstrasse an das Netz der Regenergia via die St. Karlibrücke angeschlossen werden kann, so dass die Liegenschaften an der Baselstrasse – wie auch die Seitenstrassen – idealerweise bereits ab 2025 an die Fernwärme angeschlossen werden können.

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